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Weihnachten in England – das ist farbenfroh, fröhlich, aufwendig und opulent. Und das beginnt bei der Weihnachtsgrußkarte, die in England in den Adventswochen verschickt wird. Das Verschicken der Karten gilt in vielen Familien als festes Weihnachtsritual. Bei romantischem Kaminfeuer (oder Kerzenschein) macht man es sich mit der Familie und/oder Freunden gemütlich, sortiert und vergleicht und beginnt, diese mit individuellen Grüßen zu beschreiben. Die Karten werden dann von den glücklichen Empfängern an Zimmergirlanden aufgehängt oder bekommen einen angestammten Patz auf dem Kaminsims.
Auch das Dekorieren des Zuhauses hat Tradition und ist bunt und schrill.
Girlanden, Weihnachtssterne und bunte Lichter zählen zur Deko. Der Weihnachtsbaum, ebenfalls mit üppigem Schmuck bestückt, darf keinesfalls fehlen. Der Legende nach wurde der Brauch des geschmückten Weihnachtsbaums im 19. Jahrhundert von Prinz Albert, dem Ehegatten der Königin Victoria, der Deutscher war, nach England gebracht.
Die Engländer kennen auch einen Adventskranz.
Dieser wird jedoch nicht wie bei uns mit Kerzen geschmückt, sondern an die Haustüre genagelt.
In der Vorweihnachtszeit hängen die Engländer gerne Mistelzweige über den Zimmertüren auf. Wer unter dem Mistelzweig stehen bleibt, wird geküsst werden!
Die Mistel spielt seit Jahrhunderten eine Rolle im Brauchtum Englands – die Engländer glauben in ihre magischen Kräfte oder hoffen zumindest darauf.
Manchmal sieht und hört man sie noch, die Carol-Chöre, die in der Vorweihnachtszeit mit ihren Instrumenten durch die Straßen ziehen und fröhliche und volkstümliche Melodien singen. Die bekanntesten Carols sind wohl „We wish you a merry Christmas!“ oder „O come all ye faithful!“. So ziehen die Chöre von Haus zu Haus, verbreiten weihnachtliche Stimmung und werden so manches Mal auf einen Punsch eingeladen. Denn schließlich ist Weihnachten, das Fest der (Nächsten-)Liebe…
In England wird, anders als bei uns, am 24. Dezember noch kein Weihnachten gefeiert. Dieser Tag dient dazu, die letzten Vorbereitungen zu beenden. Geschenke werden eingepackt und die großen Weihnachtsstrümpfe, die Christmas Stockings, werden am Kamin aufgehängt.
Am 25. Dezember – Christmas Day – sind die Strümpfe hoffentlich gefüllt mit kleinen Geschenken. Nachdem diesen kleinen Geschenken ausreichend Beachtung geschenkt wurde, werden die großen Geschenke ausgepackt.
Christmas Dinner, das Festessen, startet gegen Mittag.
Kein Weihnachtsgedeck ohne Christmas Cracker!
Diese Cracker explodieren, wenn zwei Tischnachbarn gleichzeitig an beiden Enden ziehen. Dann purzeln Papierkronen, kleine Geschenke und/oder ein lustiger Spruch oder Reim heraus. Auf jeden Fall tragen sie dazu bei, die Stimmung bei länger andauerndem Essen aufzulockern.
Für viele traditionsbewussten Engländer und für jene, die Verfechter der Monarchie sind, ist die am 25. Dezember stattfindende Queen’s Christmas Speech ein Highlight. Diese Weihnachtsrede, die kaum länger als 10 Minuten dauert, hat eine lange Tradition und wird seit 1957 im Fernsehen übertragen.
Der 26. Dezember – Boxing Day – ist auch in England ein Feiertag. Doch woher kommt der Name? Während die einen sagen, der Ursprung liege darin, dass die Bediensteten den zweiten Weihnachtsfeiertag mit ihren Familien verbrachten und dafür Boxen mit Süßigkeiten vom Dienstherrn bekamen, beharren die anderen darauf, dass der Name darauf beruhe, dass man das ganze Jahr über Spenden für Bedürftige in Boxen gesammelt hatten und diese am 26.12. verteilt wurden.
Jedenfalls ist das der Tag, an dem man an all die Menschen denkt, deren Hilfe einem das ganze Jahr über – ganz selbstverständlich – zur Verfügung stand: Nachbarn, Postbote etc… Sie alle bekommen kleine Aufmerksamkeiten.
An Boxing Day werden die Reste vom Vortag gegessen, Kinder spielen mit ihren neuen Spielsachen und die ein oder anderen lösen bereits ihre Gutscheine ein – denn an diesem Tag – Feiertag hin oder her – haben die Geschäfte wieder geöffnet. Boxing Day ist also ein Shopping-Feiertag.
Englischer Plumpudding
250 g Sultaninen
100 g Korinthen
125 g Backpflaumen
1 EL Rum
100 g Orangeat
100 g Zitronat
2 Äpfel
90 g Pflanzenfett
115 g Semmelbrösel
100 g Mehl
65 g brauner Zucker
4 Eier
100g geriebene Haselnüsse
Saft und fein abgeriebene Schale einer Zitrone
½ TL gemahlene Nelken
½ TL gemahlener Zimt
Muskat
eine Prise Pfeffer
6 EL Rum ( 54 %) zum Flambieren
Sultaninen, Korinthen und klein geschnittene Backpflaumen mit dem Rum in eine Schüssel geben, gut durchziehen lassen.
Orangeat, Zitronat und die klein geschnittenen Äpfel dazugeben.
Das in Flocken zerteilte Pflanzenfett unter die übrigen Zutaten mischen. Etwas Fett und Semmelbrösel zum Fetten der Form zurückhalten.
Der Teig wird in eine gefettete und mit Semmelbrösel bestreute, verschließbare Puddingform gegeben. Den Pudding 3 – 4 Stunden kochen lassen.
Fertig gekochten Plumpudding aus dem Wasserbad nehmen, 5 min. stehen lassen. Deckel öffnen und den Pudding vorsichtig mit einem Messer vom Rand lösen und stürzen.
Zum Flambieren den Rum erwärmen, über den Pudding gießen und anzünden.
(Rezept Plumpudding aus: Das große Weihnachtsbuch)