Weihnachten und die Iren
14. Dezember 2020Wenn alles anders ist
16. Dezember 2020In der Heimat des Weihnachtsmanns
Finnland ist die Heimat des Weihnachtsmanns. Dort wohnt er, Joulupukki, (Weihnachtsmann), zusammen mit seiner Frau Joulumwori (die alte Dame Weihnachten), auf einem knapp 500 m hohen Berg im finnischen Lappland. Natürlich wohnen bei ihm ganz viele Tonttus, Weihnachtswichtel, denn der alte Herr braucht schließlich Hilfe bei den Weihnachtsgeschenken. Die elfenartigen Wichtel sind auch im Auftrag von Joulupukki unterwegs und beobachten Groß und Klein, um ihm dann zu berichten, wer brav oder böse war. Es gibt Wichtel in vielen verschiedenen Positionen, wie z.B. Geschenkewichtel, Postwichtel, Rentierwichtel, Küchenwichtel…
Und weil der Weg dorthin zu Joulupukki sehr beschwerlich ist, hat er ein Büro bei Rovaniemi, der Hauptstadt Lapplands, wo man ihn das ganze Jahr über – um genau zu sein an 364 Tagen – besuchen kann.
Dort landen im Hauptpostfach der des Weihnachtsmanns alle Wunschzettel und das sind nicht gerade wenig: Über achtzehneinhalb Millionen Briefe aus fast 200 Ländern der Welt kommen jedes Jahr dort an. Und auch die Besucherquote, die Menschen, die dem Weihnachtsmann persönlich die Hand schütteln mögen, erfährt jährlich erheblichen Zuwachs. Im Jahr 2016 waren es über eine halbe Million!
Rudolf ist wohl das bekannteste Rentier der Welt und untrennbar mit finnischen Weihnachten verbunden.
Rudolf ist ein guter Freund des Weihnachtsmanns, schafft er es doch, dass er mit seinem Rentierschlitten in einer einzigen Nacht alle Kinder dieser Welt besuchen kann! Aber vielleicht liegt es ja auch ein kleines bisschen daran, dass der Weihnachtsmann auch Herr der Erdachse und der Gravitation ist…
In der Zeit um Weihnachten schrumpft das Tageslicht in Finnland auf ein Minimum zusammen: gerade mal dreieinhalb Stunden Licht sind dann real. Kein Wunder also, dass gerade in dieser Jahreszeit Licht für die Finnen eine ganz besondere Bedeutung hat. Weihnachtsbeleuchtungen erhellen die Straßen und Kerzen brennen vor den Fenstern und in Hauseingängen.
Jetzt ist auch die Zeit der Eislichter… Dazu wird ein Eimer, gefüllt mit Wasser über Nacht ins Freie gestellt. Am nächsten Morgen wird dann das restliche Wasser, das nicht zu Eis gefroren ist, weggeschüttet und der Eimer entfernt. Übrig bleibt gefrorenes Eis. Durch dieses kann eine entzündete Kerze wunderschön funkeln und es entsteht ein einmaliges Licht.
Die ehemalige Hauptstadt Turku hat eine wirklich schöne Weihnachtstradition: Wenn die Uhr des Doms 12 Uhr geschlagen hat, versammeln sich die Menschen und der Bürgermeister ruft den dreitägigen Weihnachtsfrieden aus. Turku ist die einzige Stadt in Skandinavien, die an dieser Tradition nahezu jedes Jahr festhält – und das seit 1320.
Die Sauna isz fester Bestandteil finnischen Lebens – auch an Weihnachten. Und so ist der Saunagang vor dem Festmahl bei vielen Finnen Teil weihnachtlicher Rituale. Nach dem Schwitzen in der Sauna wälzt man sich – will man es richtig machen – im Schnee und ist so perfekt sauber für den Weihnachtsmann.
Die Finnen haben auch ihren ganz eignen Weihnachtsschmuck – Himmeli. Darunter versteht man Mobile in Form einer Pyramide, die aus Stroh selbst gebastelt werden. Diese Mobile schmücken in der Weihnachtszeit nahezu alle finnischen Häuser und verbreiten, fröhlich von der Decke tanzend und sich im heimeligen Kerzenschein drehend, weihnachtliche Stimmung.
Natürlich kennen die Finnen auch einen Weihnachtsbaum. Erst am Heiligen Abend wird die obligatorische Fische ins Haus geholt und von allen weihnachtsliedersingend mit Strohsternen, Kugeln und Bändern geschmückt. Dann ist alles bereit für Joulupukki, den Weihnachtsmann, der an Heiligabend höchstpersönlich vorbeikommt und den braven Kindern Geschenke bringt.
Hyvää joulua! Fröhliche Weihnachten!