Mehr zuhören als erzählen
29. September 2020Von Qualität und Wert
30. September 2020Es wiegt 300 – 350 Gramm, es schlägt in Ruhe zwischen 50 und 80 Mal in der Minute und pumpt ca. 6 – 8 Liter Blut pro Minute durch die Blutgefäße.
Im Laufe eines durchschnittlichen Menschenlebens sind das ca. 3 Milliarden Herzschläge und ca. 250 Millionen Liter Blut, das durch den Körper befördert wird.
Und es darf keine Pause einlegen: Unser Herz – der Motor unseres Lebens.
Wir nehmen es oft erst dann bewusst wahr, wenn es etwas aus dem Rhythmus kommt, wenn es uns den Atem raubt, wenn… kurzum: wenn es nicht mehr gewillt ist, seinen Aufgaben still und leise im Hintergrund nachzukommen. Dann wird uns wieder bewusst, was wir nur allzu gerne verdrängen: Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind lt. WHO immer noch die Todesursache Nummer eins. 17 Millionen sterben weltweit jährlich an Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Und dann regt sich noch etwas, ganz tief in uns: das schlechte Gewissen! Weil unser innerer Schweinehund in letzter Zeit nur allzu oft den Sieg davon getragen hat und wir zugunsten der Bequemlichkeit dem Sofa den Vorzug gaben und sportlichen Aktivitäten den Rücken kehrten und wir wieder nicht verzichten konnten, auf den letzten Kaffee, die letzte Zigarette…
Mit diesem Verhalten sind wird nicht alleine! Kardiologen überall auf der Welt versuchen unermüdlich, die Menschen für die Gefahr, die Herz-Kreislauf-Erkrankungen in sich bergen, zu sensibilisieren. Aus diesem Grund rief die Initiative World Heart Federation (WHF), in der sich Herzstiftungen und kardiologische Fachgesellschaften von mehr als 100 Ländern zusammengeschlossen haben, den Weltherztag, der jährlich am 29. September stattfindet, ins Leben. Er will in Aufklärungskampagnen aufzeigen, was jeder Einzelne dazu beitragen kann, um Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen.
Der Weltherztag soll aber nicht nur anregen, die eigene Gesundheit zu fördern, sondern er will auch die Achtsamkeit für unsere Mitmenschen und ihre Gesundheit in uns wachrufen bzw. schärfen.
Aber wenn wir an das Herz denken, haben wir nicht nur die physische Seite im Kopf. Denn unser Herz gilt seit jeher auch als der Ort, wo unsere Gefühle ihr Zuhause haben. Und es ist auch wissenschaftlich bewiesen, dass unseren Herzen eine enorme emotionale Kraft zugrunde liegt.
Emotionen bestimmen unser Leben. Positive Gefühle genauso wie negative. Jeden Tag. Jede Stunde. Dass bei den meisten Menschen die negativen Empfindungen überwiegen, um genau zu sein im Verhältnis 2:1 zu den schönen Gefühlen, macht die Sache nicht gerade einfacher.
Anfang 1990 fand der Neurokardiologe Armour heraus, dass es im Herzen ein komplexes Nervensystem gibt, das als eigenständiges „kleines Gehirn“ funktioniert. Das führt mit dem eigentlichen Gehirn einen ständigen Dialog. Und was bedeutet das jetzt?
Das Herz kann fühlen und Dinge wahrnehmen. Unsere Emotionen wirken sich auf unser Herz aus. Ärger, Angst, Wut, Frust usw. beeinflussen den Rhythmus des Herzens. Jeder hat das schon einmal erlebt. Jeder. Also geht es darum, die negativen emotionalen Ladungen zu reduzieren und den positiven Emotionen eindeutig den Vorrang zu lassen!
Gute Laune stellt sich auch ein, wenn wir es geschafft haben, unser Outdoor-Programm zu absolvieren – und wenn es auch nur aus zügigem Laufen besteht. Machen wir es nicht alleine, sondern mindestens zu zweit, tanzen unsere Glückshormone Tango… Ärger und Stress verschwinden wie von Zauberhand. Und wenn das Herz ein bisschen stolpert, kann es ja auch am Laufpartner liegen. Welch ein Glücksfall für unser Herz…
Mein Herz – Dein Herz.
Die Motoren für unser physisches – und emotionales – Leben.
Machen wir es zu unserer Aufgabe, sie wertzuschätzen und sehr gut darauf aufzupassen.