Querdenken
18. August 2020Die Welt ist kein OP-Saal
27. August 2020Die ganze Welt blutet.
Während Menschen überall auf der Erde um ihre Gesundheit und ihr Leben fürchten, um ihre Liebsten bangen und um ihre Existenzen kämpfen, wächst im Hintergrund ein gigantisches Monster heran.
Es ist unsere Aufgabe als Menschen, diese Saat im Keim zu ersticken. Weil wir doch lernfähig sind! Oder etwa nicht?
Wir als hochentwickelte Individuen sollten doch erkennen, dass wir uns aus dieser Situation nur befreien können, indem wir zusammenhalten. Weil wir nur gemeinsam eine Zukunft haben!
Das Virus kennt keine Grenzen.
Und für uns hatten diese so viele Jahre auch kaum eine Bedeutung. Wir konnten unsere Business-Termine rund um den Globus ohne große Einschränkungen wahrnehmen und unserer Reiselust völlig losgelöst frönen. Wir haben auf den unterschiedlichsten Flecken der Erde unsere Oasen gefunden, die uns immer dann Kraft, Entspannung und Erholung schenkten und uns unsere Stärke zurückgaben, wenn uns der Alltag zuhause an unsere ganz persönlichen Grenzen brachte.
Wir lernten Menschen kennen, die uns verwöhnten, die alles gaben, um uns diese traumhaften Auszeiten zu ermöglichen. Oft entstanden Freundschaften, die seit vielen Jahren Bestand haben und unser Leben so sehr bereichern.
Wir waren in der glücklichen Lage, uns all das leisten zu können.
Und dann ist alles anders.
Ein kleines Virus hat alles verändert.
Jetzt brauchen diese Menschen uns!
Ja, auch Deutschland ist betroffen, aber unsere Nachbarn leiden so viel mehr. Sie traf es völlig unvorbereitet. Schleichend breitete sich COVID-19 aus, ohne dass die Menschen erkennen konnten, mit was sie es zu tun haben. Kein Land, das Vorreiter war, keine Virologen, die aufklärten, keine Regierung, die Schutzmaßnahmen traf. Das Virus war zu unbekannt. Und die Tragweite dessen, was geschah, nicht absehbar. Als dann der Dämon einen Namen hatte, wütete in Italien längst ein Drama ungeahnten Ausmaßes. Was dann folgte – nämlich ein wochenlanger Lockdown – versetzte ein Land, in dem die Lebensfreude zuhause ist, in Schockstarre. Auch wenn anfangs noch auf den Balkonen gesungen und geklatscht wurde, hielt im Laufe der Wochen immer mehr die Verzweiflung Einzug. Und Lebenslust und Fröhlichkeit mussten Sorgen, Angst und Schmerz weichen.
Doch etwas haben diese Menschen dort nie vergessen: Die Solidarität mit ihren Mitmenschen! So fanden sich an vielen Häusern Körbchen mit Nahrungsmitteln für die, die noch stärker betroffen waren.
Deutschland schluchzt, aber Italien weint.
Laut und verzweifelt. Die Menschen singen und klatschen längst nicht mehr auf ihren Balkonen. Auch wenn derzeit eine Rückkehr in den normalen Alltag geprobt wird, ahnen alle, dass es diese Normalität einfach nicht mehr geben wird. Sie ist einem Vitus mit diesem Namen, der sich wie Hohn anfühlt – CORONA (Krone) – zum Opfer gefallen. Menschen verlieren reihenweise ihre Arbeit, Familien ihre Lebensgrundlage, Kinder hungern. Und dann ist da auch noch die Angst, infiziert zu sein oder krank zu werden, einen geliebten Menschen zu verlieren oder eine zweite Welle zu erleben.
Höchste Zeit!
Es ist an der Zeit, denen zu helfen, die so stark von der Krise betroffen sind.
Es ist an der Zeit, darauf zu achten, dass wir unser über Jahrzehnte erworbenes Vertrauen nicht verspielen. Einfach weil wir wegschauen.
Es ist an der Zeit, zusammenzustehen, eine Hand zu reichen und Hoffnung zu schenken auf ein morgen, an dem für uns alle wieder ein Leben in einer starken Gemeinschaft möglich ist.
Es ist Zeit, Zeichen zu setzen.
Für die Menschlichkeit.
Für das Leben.
Mehr dazu im nächsten Beitrag am Donnerstag…