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Wie fühlt sich die Weihnachtszeit eigentlich in dem fundamental-islamischen Afghanistan an?
Weihnachten ist in Afghanistan – offiziell – kein Thema.
Keine Adventskränze, keine Weihnachtsmärkte, keine Lichterketten und auch keine Weihnachtsbäume.
Kein Weihnachtszauber.
Das Einzige, was einen daran erinnert, dass Weihnachten nahe sein könnte, ist der Schnee, der sich in höhergelegenen Lagen wie in Kabul meterhoch in den Gassen türmt. Doch während wir hierzulande oft sehnlich darauf warten und ihn als Grundvoraussetzung für romantische Weihnachten sehen, sind die Empfindungen der Menschen in Afghanistan ganz andere. Für sie bedeutet Schnee, dass sie in ihren Lehmhütten noch mehr frieren müssen und die löchrigen Straßen für noch mehr Chaos sorgen.
Doch auch in Afghanistan leben Christen.
Und für sie ist es nicht ungefährlich, Weihnachten zu zelebrieren. Sie müssen es im Geheimen tun und unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen. Denn Christentum bedeutet Abwendung vom wahren, vom islamischen Glauben. Oft wissen nicht einmal die nächsten Angehörigen über die Konfessionszugehörigkeit Bescheid – zu gefährlich!
Afghanische Christen können sich nur an geheimen, sich ständig wechselnden Orten privat zu Gottesdiensten treffen. Auch gemeinsame Gottesdienste zwischen einheimischen und ausländischen Christen sind unmöglich. Zu groß ist das Risiko, sich gegenseitig zu gefährden.
Afghanistan wird beherrscht von Terror, Krieg und Korruption.
Afghanistan, das bedeutet auch wirtschaftliche Not, bittere Armut, Elend.
Die Hälfte der Afghanen ist so arm, dass Kinderarbeit ein Instrument zum Überleben ist. Die Kinder verzichten auf Schuldbildung, weil ihre Familien es sonst nicht schaffen – das Überleben!
Schätzungsweise lebt die Hälfte der Menschen unterhalb der von den Vereinten Nationen definierten Armutsgrenze. Das bedeutet, dass die Menschen nicht einmal das haben, um notwendigste Bedürfnisse zum Überleben zu sichern. Ein Dollar ist dafür nötig…
In Afghanistan, diesem Land, das zu drei Vierteln aus schwer zugänglichen Gebirgsregionen besteht, bleibt Sicherheit und Freiheit voraussichtlich noch lange eine Illusion.
Und Weihnachten zu feiern, ist für die Christen dort ein Traum, der wohl nie Realität wird.